Ein wilder Garten, verborgen hinter einer Reihe IBA-Punkthäuser von 1987. Unscheinbar und schluchtartig verbindet lediglich eine Zufahrt diesen Ort mit der Stadt. Die Intensität des Verwunschenen gepaart mit der Diskretion der zweiten Reihe werden ausgespielt für exklusives Wohnen. Zwei neue Gebäude fügen sich behutsam ein: Der kleinere Baukörper schliesst eine aus Brandwänden gebildete Ecke und eine langgestreckte Gebäudefigur setzt sich frei in den Hofraum des Stadtgevierts.
Wo verläuft die Grenzziehung zwischen öffentlicher und privater Sphäre in diesem Kontext? Als primäre Erschließung verbinden Aufzüge die Eingangshallen und die Tiefgarage direkt mit der Wohnung. Nahezu schwellenlos aber höchst individualisiert gelangt man aus den halböffentlichen Bereichen direkt ins Private. Die Exklusivität des Hofes springt auf die Häuser über. Doch es existiert noch eine sekundäre Erschließung: Auf das Notwendigste reduziert, verbinden außenliegende metallisch schimmernde Fluchttreppen und –balkone die Wohnungen untereinander. Informelle Wegebeziehungen durchdringen das Haus auf subversive Art.
Hofbebauung Lützowufer
4. Rang, selektiver Projektwettbewerb, 2017, Berlin (D)
Auftraggeberin: Euroboden GmbH
Team:
ARGE Weyell Zipse Architekten/Donet Schäfer Architekten
Atelier Loidl Landschaftsarchitekten
Arup Deutschland
BAL Bauplanungs und Steuerungs GmbH