Sonnenhof

Bülach

Die Arealentwicklung Sonnenhof trägt über Parzellengrenzen hinaus zur räumlichen Vernetzung bei und weist eine grosse Porosität auf

1/11

Mit dem Kulturzentrum im Stadtzentrum von Bülach bietet sich die einmalige Chance für einen neuen urbanen und primär öffentlichen Stadtraum

2/11

Vier strukturgebende Freiraumtypen prägen den Ort: der Kulturplatz, die Sonnengasse, die grünen Höfe und das Entree

3/11

Die Sonnengasse wirkt in Querrichtung zur Bahnhofstrasse als neue Einkaufsachse und Grünverbindung

4/11

Die Adaption des Bestandes erfolgt über sogenannte Add-ons

5/11

Aus einem introvertierten Einkaufszentrum wird so ein hybrider Klumpen mit unterschiedlichen Nutzungen 

6/11

Der Stahlbau des Sonnenhofs aus den 1970er Jahren bietet durch die grossen Spannweiten und die Transparenz der Struktur beste Voraussetzungen und vielfältige räumliche Möglichkeiten

7/11

Das Einnisten kultureller Programme in Bestandesbauten ist auch deshalb interessant, weil der Prozess der Inbeschlagnahme des Vorgefundenen als kollektive Erfahrung im Ausdruck transportiert werden kann

8/11

Die Wohnhäuser am Sonnenhof gruppieren sich um grüne und ruhige Höfe, die attraktive Wohnlagen versprechen

9/11

Das Wohnhaus am neuen Kulturzentrum mit privilegierter Lage am ruhigen, versteckten Wohnhof wird zur unverwechselbaren Adresse im Zentrum von Bülach

10/11

Typologisch entwickelte Einzelhäuser ermöglichen, unterschiedliche Wohnsegmente in einfachen Baukörpern effizient zu organisieren

11/11

Vom introvertierten Einkaufszentrum zum offenen Stadtquartier

Der Sonnenhof mit dem grossmassstäblichen Einkaufszentrum aus den 1970er Jahren besitzt als hochfrequentierter Ort beste Voraussetzungen, um sich als primärer Stadtraum für Bülach weiterzuentwickeln. Die stadträumliche Konzeption bietet mit wenigen gezielten Eingriffen diverse neue Nutzungen und unterschiedliche neue Freiräume an. Sie ermöglicht eine innere Verdichtung –programmatisch, baulich und atmosphärisch.
 
Mit dem Kulturzentrum im Stadtzentrum von Bülach bietet sich die einmalige Chance für einen neuen urbanen und primär öffentlichen Stadtraum. Der neue Kulturplatz weitet den Stadtraum an der Bahnhofstrasse auf und spielt den Sonnenhof als markanten Sonderbaustein frei. Die Kultur- und Stadtproduktion kann sich aus dem Sonnenhof heraus mit wechselnden Programmen in den öffentlichen Raum ausweiten. Die Adaption des Bestands erfolgt über sogenannte Add-ons, die ihn von einem introvertierten Einkaufszentrum zu einem den Stadtraum prägenden Grossbaustein mit unterschiedlichen Adressen transformieren. Im gleichen Zug erhält der Sonnenhof einen neuen überraschenden Ausdruck.
 

Der Bestand als wertvolle räumliche Ressource
 
Etwas weniger als die Hälfte der grauen Energie eines Gebäudes steckt im Tragwerk. Je nach Bautyp benötigen wir für Rück- und Ersatzneubauten mehr Erstellungsenergie, als durch einen effizienten Betrieb über die Lebensdauer eingespart werden könnte. Auf dem Weg Richtung Netto-Null erhält Lucius Burckhardts’ Forderung nach dem «kleinst möglichen Eingriff» eine neue Lesart und Dringlichkeit: Wie können wir aus einer präzisen Analyse des Ortes, bestehende Potenziale nutzen und mit so wenig Ressourceneinsatz wie möglich den grössten Mehrwert erzielen? Auf eine Verdichtung nach Innen können wir dabei nicht verzichten, jedoch bietet der Ansatz die Chance, diesen Prozess ortsspezifisch und sozialverträglich zu gestalten.
Im Umgang mit dem Bestand ist aber nicht allein Zurückhaltung geboten, sondern in besonderem Mass strategische Intelligenz gefragt. Dazu sind gezielte Eingriffe notwendig, die auf veränderte Bedürfnisse eingehen und die Leistungsfähigkeit des Bestandes überraschend neu demonstrieren. Der Stahlbau des Sonnenhofs aus den 1970er Jahren bietet dazu schon allein durch die grossen Spannweiten und die Transparenz der Struktur beste Voraussetzungen und vielfältige räumliche Möglichkeiten.
Das Einnisten kultureller Programme in Bestandesbauten ist auch deshalb interessant, weil der Prozess der Inbeschlagnahme des «as found» als kollektive Erfahrung im Ausdruck transportiert werden kann. Kulturelle und soziale Praktiken gehen auf diese Weise eine untrennbare Verbindung zum Raum ein, den sie bespielen und einnehmen.


Arealentwicklung Sonnenhof Bülach
 
Studienauftrag 2021
 
Auftraggeberin: Terresta Immobilien- und Verwaltungs AG
 
Team:

Donet Schäfer Reimer Architekten

Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Rombo – Räume Mobilität Zukunft

Durable Planung und Beratung

Dr. Lüchinger und Meyer Bauingenieure

Wüest Partner

Caretta Weidmann Baumanagement