Villa Walder

Zürich

Die Villa im Kontext der Stadt: Der Neubau fügt sich selbstbewusst in die bestehende Szenerie ein, ohne sich dabei wichtig zu machen.

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Das differenzierte Gebäudevolumen zeigt zu jeder Seite ein spezifisches Gesicht. Erker und Balkone greifen in den Strasseraum aus und geben den Blick in die Länge frei.

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Ortstypisch erfolgt der Eingang über den seitlichen Vorplatz, auf den sich die Nutzung subtil ausweitet. Im Erdgeschoss leistet ein neuer Quartiertreffpunkt einen Beitrag an eine qualitätvolle Weitentwicklung der Waffenplatzstrasse.

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Zum Hofraum treppt sich das Haus in drei Stufen ab und bietet den Bewohnenden Terrassen mit Abendsonne und Aussicht auf den Uetliberg.

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Die Wohnungen in der Villa Walder sind klein, aber sie bieten spezifische räumliche Qualitäten. Der Eintretende wird in einem Vestibül empfangen, das in die Haupträume überleitet, aber auch gross genug ist, um darin zu essen. Grosszügige Doppelflügeltüren inszenieren Raumfolgen.

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Der gezielte Einsatz von tragenden Natursteinwänden bereichert die Wohnräume durch unerwartete Oberflächen von grosser Ausstrahlung. Kontrastierend dazu erzeugen überbetonnierte Holzbalken-Decken, Parkett in den Schlafräumen und holzbeplankte Trennwände atmosphärische Wärme.

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Das Wechselspiel aus veredeltem Natursteinsockel und einfacher Putzfassade verortet das Haus unaufgeregt zwischen Alltag und Noblesse.

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Verschiedene Fensterformate verleihen den Fassaden gleichzeitig Grosszügigkeit wie Zurückhaltung. Sonnengelbe Ausstellmarkisen und Vertikal-Storen zeigen die Anwesenheit der Bewohnenden und geben dem Haus einen offenen, belebten Charakter.

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Die Suiten vereinen zwei Bedürfnisse: private Räume mit Bad und Miniküche –direkt aus dem Treppenhaus erschlossen und perfekt für den Rückzug– und grosszügige, gut ausgestattete Räume für gediegenes Zusammenleben.

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Das gemeinsame Z’nacht im Speisesaal ist ebenso möglich wie privater Besuch in der eigenen Stube. 

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Die kollektiven Räume der Suiten sind durch zusätzliche Treppen untereinander verbunden – die Vielfalt der Wegebeziehungen erzeugt Grosszügigkeit und Abwechslung im Villenalltag. 

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Das Terrassenhaus erstreckt sich über alle Geschosse – private und kollektive Aussenräume integrieren sich unaufgeregt in die Volumetrie.

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Auf der kollektiven Dachterrasse im obersten Geschoss treffen sich alle Hausbewohnenden. Auch die Terrassen sind untereinander verbunden, so dass sich der Bewegungsraum auf den Aussenraum ausweitet. 

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Die Terrassen sind das Alleinstellungsmerkmal der Villa Walder. Die Bewohnenden eignen sich die kollektiven Freiräume an. Mit der Zeit beginnt es zu wuchern und zu ranken...

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Suiten und Terrassen

Schon vor der Eingemeindung war die Enge besetzt von herrschaftlichen Villen. Sie prägen bis heute den Quartiercharakter und durch neue Nutzungen unterdessen auch das öffentliche Leben. Jedoch war die Wohnerfahrung in ihnen jeweils nur Wenigen vorenthalten. Die Villa Walder ist anders – unabhängig von Alter und Besitz soll sie unterschiedlichen Menschen auf kleinstem Raum das Gefühl geben, ein ganzes Haus zu bewohnen.

Menschen jeden Alters sind Persönlichkeiten, ihre Bedürfnisse sind immer individuell und niemals vorhersehbar. Wohnungen für ein generationenübergreifendes Zusammenleben mit Menschen hohen Alters soll demnach eine diverse Nachbarschaft unterstützen, die Fragilität des Lebens berücksichtigen, aber auch genug Freiraum lassen, um sich den Alltag unabhängig einzurichten.

Die Villa Walder bietet dafür zwei unterschiedliche Wohnformen: Kleinwohnungen mit privatem Aussenraum und eigener Küche sowie noch kleinere, sparsam ausgestattete Suiten, deren Bewohnende auf grosszügige kollektiv genutzte Räume mit Terrassen zugreifen. Vorallem die Suite als neue Wohnform zwischen Cluster- und Kleinwohnung verkörpert in der Gleichzeitigkeit von Teilhabe und Rückzug den Habitus der Stadtvilla. Gemeinschaftlich wohnen geschieht hier ohne Zwang.

Als verbindender Raum für die ganze Hausgemeinschaft bestimmen kollektive Terrassen die Eigenart des Gebäudes. Das Gärtnern schreibt sich in den Ausdruck der Architektur ein und steht im Dialog mit der umgebenden Nachbarschaft.

Der Ausdruck einer zeitgenössischen Villa für Alle impliziert ein ausgewogenes Verhältnis von Eleganz und Sachlichkeit. Die Kombination aus massiven Natursteinwänden, Einsteinmauerwerk und überbetonnierten Holzbalkendecken mag dies beantworten, erzeugt gleichzeitig eine grosse Wohnlichkeit und steht für ein Konstruktionsverständnis, das nicht allein die heutigen Bedingungen spiegelt, sondern vielmehr aus dem Fundus der Baukultur für die Gestaltbarkeit der Zukunft schöpft.

 

Generationenübergreifendes Wohnen im Alter

Waffenplatzstrasse, Zürich

Studienauftrag, 2020

Auftraggeberin: Walder Stiftung

Team:

Donet Schäfer Reimer Architekten

Seforb SARL / Ingenieurbüro für Hochbauten

BAKUS Bauphysik & Akustik

WALDHAUSER + HERMANN AG

Thiessen & Wolf / Beratung Wohnformen